Eines sei vorweggenommen. Auch bei der Definition und Beschreibung der verschiedenen Tanzstile der Salsa gibt es unterschiedliche Meinungen und Auffassungen. Es gibt größere und kleinere Unterschiede, Begriffe, die zum Teil synonym verwendet werden und woanders dann doch wieder etwas anderes bedeuten.
Alles, was wir hier versuchen können, ist Euch die Erklärung zu geben, die wir selbst gelernt haben und zusätzlich anzumerken, wie die Begriffe auch anderweitig genutzt werden. Mit „richtig“ und „falsch“ kommen wir nicht weiter, sondern am ehesten mit dem erneuten Hinweis, dass „Salsa“ nun mal „Soße“ heißt und eine solche geschmacklich von ihrer Mischung und der Verschiedenheit der Zutaten lebt. Genauso ist es hier auch.
Wenn Ihr mehr wissen wollt, taucht in die Tiefen des Internets. Begebt Euch auf die Suche nach den Wurzeln der Salsa und Wissenswertes über die Musik und den Tanz.
Einen guten Überblick gibt z.B. die Seite von Michael Peters aus Berlin unter der Rubrik „Begriffserklärungen“. Natürlich ist auch bei Wikipedia was dabei.
Salsa auf der Linie
Weil es die Stilrichtung ist, die wir am liebsten mögen und die wir auch in unserem Unterricht vermitteln, stellen wir sie hier an erster Stelle vor und haben auch die meisten Informationen darüber. Alle anderen Stile werden von uns eher nur am Rande erwähnt, was nicht heißt, dass sie weniger wichtig in der Salsawelt sind. Wenn Ihr Euch dafür mehr interessiert, als Ihr bei uns finden könnt, werdet Ihr auf anderen Webseiten bestimmt fündig. Unter LINKS- und Rechtsdrehungen (in Kürze) findet Ihr eine Menge Webseiten, die wir Euch für die Salsa-Weiterbildung empfehlen.
Salsa auf der Linie getanzt hat viele Namen. Hier einige davon:
L.A.-Style, New York-Style (NY-Style), Cross-Body-Style, Mambo-Style, Puerto-Rican-Style, Palladium-Style oder eben einfach nur “Salsa auf der Linie”.
Wir verwenden meist den Begriff „L.A.-Style“.
Manche benutzen die oben genannten Begriffe synonym, manche verstehen unter den einzelnen Namen unterschiedliche Bedeutungen und Definitionen. Es ist nicht ganz einfach, sich auf etwas zu einigen, das alle zufriedenstellt. Wir wollen hier nicht versuchen, jeden einzelnen Stil detailliert auseinander zu nehmen, sondern Euch einen allgemeinen Einblick verschaffen und die Worte nennen, die eventuell fallen könnten. Wenn Ihr Euch darüber hinaus noch weiter für die einzelnen Bedeutungen interessiert, schaut Euch einfach im Netz um. In der Fülle von Informationen findet Ihr sicherlich, was Ihr sucht.
Zunächst einmal bedeutet auf der Linie tanzen, dass sich die beiden Tanzpartner wie auf einer Schiene vorwärts und rückwärts bewegen und dabei mit verschiedenen Figuren immer wieder den Platz tauschen. Dabei muss der Mann die Linie verlassen, um die Frau an sich vorbei tanzen zu lassen. Daher kommt auch der Begriff „Cross Body“, denn die Wege der beiden tanzen Körper kreuzen sich. Ist die Dame auf der anderen Seite angelangt, tanzt der Mann wieder in die Linie hinein.
Der Mann führt die Frau in die verschiedensten Figuren und Drehungen. Um es figurativ auszudrücken, kann man sagen: Der Mann ist der Rahmen, die Frau ist das Bild.
Eine wichtige Unterscheidung beim Linientanz ist die Verwendung der Begriffe „auf 1“ oder „auf 2“ tanzen. Was es damit auf sich hat, kannst Du hier lesen.
Der L.A.-Style wird grundsätzlich „auf der 1“ getanzt.
Viele Tänzer (so auch wir) unterscheiden ihn somit vom NY-Style, den man häufig verwendet, um auszudrücken, dass man Salsa zwar ebenfalls wie den L.A.-Style auf der Linie, aber „auf der 2“ tanzt.
Es gibt aber auch eine andere, ebenfalls weit verbreitete Meinung, wie der L.A.-Style vom NY-Style unterschieden wird. So verstehen einige Tänzer unter beiden Stilen das Tanzen „auf der 1“ – Dem L.A.-Style werden jedoch mehr Drehungen, Showelemente, Hebe- und Fallfiguren und einfach ein deutlich höheres Tempo zugeordnet, während der NY-Stil als stilvoll-elegant mit weichen und fließenden Bewegungen gilt.
Gerade in letzter Zeit herrscht ein reger Gedankenaustausch in den online Communities sowie in persönlichen Gesprächen unter Tänzern darüber, dass die Showelemente in der Salsa zu sehr in den Vordergrund gerückt sind und man beim Zuschauen von Tänzern auf der Tanzfläche von einem „Höher-Schneller-Weiter-Gefühl“ beschlichen wird und schon beim Anblick außer Atem gerät.
Wir haben das Gefühl, dass viele daran interessiert sind, dem Ganzen an mancher Stelle ein wenig das Tempo zu nehmen und anstelle von 25 Drehungen hintereinander lieber ein paar Grundschritte und einfache Kombinationen einzubauen und die Verbindung mit dem Tanzpartner zu intensivieren und zu genießen.
Ohne das Fähnchen im Wind drehen zu wollen, vertreten wir beide die Ansicht, dass alles davon schön ist und Spaß macht. Temporeiche Musik, die die Füße beflügelt und nach Drehungen und wilden Interpretationen ruft ebenso wie die mildere Schiene, die „Salsa Romántica“ oder das ruhigere Tanzen „auf der 2“, die sanfte Interpretation von Breaks, die die Musik uns schenkt.
Salsa – es ist und bleibt eine Soße mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen!
Im Grunde kann man auf der Linie zu jeder Art von Salsa-Musik tanzen. Bestimmte Musik eignet sich manchmal besser dazu als andere, aber so wichtig ist das gar nicht. Wenn Ihr dennoch mehr über die Musik, Ihre Herkunft und unsere Lieblingslieder und Empfehlungen wissen wollt, dann lest doch einfach hier in Kürze mehr darüber:
Salsa Cubana
Die sogenannte kubanische Salsa wird hier in Europa meist „auf der 1“ getanzt, während auf Kuba das Tanzen auf der 1, 2 oder gar der 3 üblich ist. Bei diesem Stil bildet der Mann, der Führende, das Zentrum. Die Frau tanzt mit kreisenden Schritten um ihn herum. Es wirkt beim Ansehen und Tanzen also viel runder als der Linienstil.
Die Salsa Cubana ist gekennzeichnet durch viele Figuren, die man als „Wickelfiguren“ bezeichnen kann. Hierbei werden die Arme der Frau in den verschiedenen Bewegungen und Drehungen nicht losgelassen, so dass sie sich an den Mann „heranwickelt“ und danach wieder „ausgewickelt“ wird. Die Figuren wirken häufig komplizierter als sie sind und schon alleine deshalb hat das Tanzen im kubanischen Stil einen hohen Spaßfaktor.
Wie auch für das Tanzen im Linienstil gibt es typische kubanische Musik, die nach Tanz im kubanischen Stil geradezu ruft.
Bei uns lernt Ihr keine Salsa Cubana, aber wenn Ihr diesen Stil bevorzugt, gibt es andere Tanzlehrer in der Region Jena, bei denen Ihr es erlernen könnt. So z.B. bei Markus und Sylvia im KuBa oder bei Heiko im Tanzhaus Jena.
Gemeinsames Tanzen zweier Tänzer, von denen der eine den kubanischen Stil gelernt hat und der den andere den Linienstil beherrscht, funktioniert – manches klappt ein wenig besser, anderes etwas weniger gut. Das ist ein bisschen, wie wenn sich ein Deutscher und ein Schweizer oder Österreicher miteinander unterhalten. Ist die gleiche Sprache, aber mit unterschiedlichen Dialekten – und manche, spezielle Ausdrücke versteht man eben gar nicht.
Aber die Hauptsache ist: Habt Spaß zusammen und tanzt miteinander.
Salsa Rueda
Auch „Rueda de Casino“ genannt. Rueda ist ebenfalls ein spanisches Wort und bedeutet Rad oder Kreis. So wird es auch getanzt: Mit mehreren Tanzpaaren im Kreis. Es gibt einen sogenannten „Cantante“ (das heißt Sänger und bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie „Ansager“). Er (oder sie) gibt mit Rufen und Gesten während des Liedes die Namen der Kombinationen und Figuren an, die als nächstes gemeinsam getanzt werden. Hierbei kommt es darauf an, dass alle Tänzer gleichzeitig mit der Figur anfangen. Häufig werden dabei auch die Tanzpartner getauscht.
Es macht großen Spaß und gibt dem Tanz durch die große Gemeinsamkeit, die entsteht, eine besondere Note.